Wunden richtig versorgen

Pferde können, wie Menschen auch, an verschiedensten Verletzungen und Wunden leiden. 

Aber wissen Sie wie diese am Besten behandelt werden? 

In diesem Artikel sollen einige Mythen aufgedeckt werden.  



Mythos 1: Je größer die Wunde desto schlechter
 

Manche Wunden können schrecklich aussehen. Eine große Wunde, bei der nur Teile der Haut betroffen sind, muss Ihnen jedoch nur in den wenigsten Fällen Sorgen bereiten. Diese brauchen zwar ständige Kontrolle durch den Tierarzt, sind jedoch nur selten Lebensbedrohlich.


Dagegen können schon kleine Wunden, wo z.B ein Dorn sensible Körperteile durchbohrt, ernsthafte Gefahren mit sich bringen- besonders wenn Sehnen oder Gelenke betroffen sind. Hier besteht die größte Gefahr in auftretenden Infektionen und schnelles Handeln ist gefragt.

 

Mythos 2: Puder und Sprays sind das Beste für Wunden
 

Es gibt eine Menge Salben, Sprays oder andere Hilfsmittel, die eine raschere Genesung garantieren sollen. Diese sind jedoch in den meisten Fällen gar nicht notwendig.

Tatsächlich können sie bei falscher Anwendung den Heilungsprozess sogar verlangsamen und machen es schwerer festzustellen, wie tief und ernst die Wunde wirklich ist. Wunden heilen bei Pferden genauso schnell wie beim Menschen, sofern sie schön sauber, trocken und geschützt sind.

Wenn Ihr Pferd sich selbst verletzt, dann stoppen Sie zuerst die Blutung, indem Sie mit einer sterilen Binde Druck auf die Wunde ausüben. Alternativ können sie auch ein sauberes Tuch oder Handtuch zur Erstversorgung verwenden. Wenn die Blutung nicht stoppt oder das Pferd beeinträchtigt ist durch die Verletzung, kontaktieren Sie Ihren Tierarzt.

Sobald die Blutung gestoppt ist waschen Sie Ihre Hände und säubern sie die Wunde mit einem sauberen Tuch und warmem Wasser vor Verschmutzungen. Danach notieren sie die genaue Stelle, Länge, Breite und Tiefe der Wunde.

Sollten folgende Aussagen zutreffen, kontaktieren Sie sofort einen Tierarzt:

 

  • Das Pferd hat Lähmungserscheinungen oder die Wunde liegt nahe an einem Gelenk
  • Die Wunde ist tiefer als 1-2 cm
  • Die Wunde liegt nahe bei den Augen, Naseöffnungen, Lippen oder Ohren
  • Das Pferd ist übermäßig gestresst und zeigt ungewöhnliches Verhalten

 

Mythos 3: Eine Wunde muss immer genäht werden
 

Manchmal müssen Wunden genäht werden. Das erleichtert die Heilung. Oft ist jedoch nicht genug Haut übrig, um Stiche zu setzten. Wenn die Wunde mehr als 6-8 Stunden alt und verunreinigt ist, können bereits Infektionen aufgetreten sein. Auch in diesem Fall ist das Nähen nicht förderlich, da dadurch die Infektion nur verschlossen wird und somit nicht ausheilen kann.

 

Mythos 4: Ein Nagel im Huf ist nicht schlimm
 

Im Huf eines Pferdes befinden sich viele Stellen, die relativ empfindlich sind. Werden diese Stellen von einem Nagel durchbohrt, kann dies ernsthafte Konsequenzen haben. Achten sie deshalb darauf, keine Nägel oder Nadeln herumliegen zu lassen, um diese Gefahren von Vornherein auszuschließen.

Sollte sie beobachten, dass Ihr Pferd etwas im Huf stecken hat und das Bein aus diesem Grund entlastet, achten sie darauf, dass sich Ihr Pferd nicht bewegt. Das Pferd sollte festgehalten werden währenddessen Sie den Nagel oder ähnliches entfernen. Notieren Sie anschließend wieder Stelle, Tiefe und Eintrittswinkel.

Sollte das Objekt so tief drinnen stecken, dass das Pferd selbst es nicht weiter hineintreten kann, warten Sie bis der Tierarzt kommt. Dies kann helfen, die Ernsthaftigkeit der Verletzung festzustellen.

 

Mythos 5: Kalter Tee eignet sich gut um die Augen zu waschen.
 

Kurz gesagt: Kalter Tee sollte nicht als Augenwäsche verwendet werden.

In diesem Fall ist es tatsächlich sehr Ratsam, dafür vorgesehene Produkte zu verwenden. In Notfällen kann auch Wasser benutzt werden, das aufgekocht und danach wieder abgekühlt wurde.

Benutzen Sie keine Produkte die längere Zeit unbenutzt herumliegen oder auch bei anderen Pferden eingesetzt werden. Benutzen Sie auch niemals Produkte, die für das menschliche Auge bestimmt sind.

Am einfachsten ist, bei Augenproblemen sofort den Tierarzt zu rufen.

 

Herzlich Grüße
Das Ameco Stalleinstreu Team
 

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